Ein breites Spektrum von Abfallstoffen wird bereits recycelt, darunter alltägliche Gegenstände wie Batterien, Bauschutt und Bioabfälle. Um die verschiedenen Materialien wiederzuverwenden, müssen sie oft zerkleinert und homogenisiert werden, so dass sie zu neuen Gegenständen geformt werden können. So können beispielsweise aus den zerkleinerten Glaspartikeln gebrauchter Flaschen neue Flaschen oder Kunstgegenstände hergestellt werden. Eine weitere Idee ist, Textilien und Leder zu zerkleinern und das Pulver für neue Möbelbezüge zu verwenden (Cooloo Beispiel Hinweis). Darüber hinaus ist eine Qualitätskontrolle der zerkleinerten Materialien erforderlich, um sicherzustellen, dass keine gefährlichen Stoffe wiederverwendet werden, wie z.B. Asbest im Bauschutt oder giftige Bestandteile im Elektronikschrott.
Beim Recycling verschiedener Materialien werden diese zurückgewonnen und wiederverwendet, anstatt sie in Deponien zu lagern oder zu verbrennen. Diese Materialien werden verarbeitet und für neue Projekte wiederverwendet, wodurch natürliche Ressourcen wie Wälder für die Holzproduktion und Tierhäute für die Lederproduktion geschont werden, da der Bedarf an neuen Rohstoffen sinkt. Dieser Prozess minimiert auch die Auswirkungen auf die Umwelt, indem er die Treibhausgasemissionen aus der Zersetzung und Verbrennung verringert und den Energieverbrauch für die Herstellung neuer Materialien reduziert. Außerdem können durch das Recycling die Gesamtkosten für die Prozesse gesenkt werden. Durch das Recycling von Aluminium können beispielsweise bis zu 90 % der Energie eingespart werden, die im Vergleich zur Gewinnung von Aluminium aus Rohstoffen benötigt wird. Zur Gewinnung von Rohstoffen werden weniger Minen benötigt, was zu einer geringeren Umweltbelastung führt. Durch die Wiederverwendung von Elektronikschrott und die Gewährleistung von Qualitätskontrollen wird die Umwelt mit weniger gefährlichen Stoffen belastet. Recycling spart auch Wasser, da Recyclingprozesse weniger Wasser benötigen als die Verwendung von Rohstoffen. So können beispielsweise mit jeder Tonne Recyclingpapier Tausende von Litern Wasser, Tausende von Kilowattstunden Strom und über ein Dutzend Bäume eingespart werden. Das Recycling von organischen Abfällen wie Klärschlamm, Lebensmitteln, Gartenabfällen und landwirtschaftlichen Rückständen verwandelt diese in wertvolle Ressourcen wie Kompost und Biogas. Dieser Prozess ist für Abfallbewirtschaftungsstrategien von entscheidender Bedeutung, da er organische Abfälle von Deponien fernhält, wo sie anaerob zersetzt werden und Methan - ein starkes Treibhausgas - erzeugen. Technologische Fortschritte ermöglichen heute die Gewinnung wertvoller Mineralien, deren Rückgewinnung früher nicht wirtschaftlich war, einschließlich Spuren von Metallen wie Gold, Silber, Kupfer und seltenen Erdmetallen.
In diesem Interview erzählt der CEO von Cooloo, wie das Unternehmen mit Hilfe innovativer Technologien, darunter RETSCH-Geräte, Abfall in wertvolle Ressourcen umwandelt, um eine Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.
In Anbetracht der unterschiedlichen Arten von festen Abfällen, die recycelt werden müssen, werden die Brecher und Mühlen von RETSCH in einer Vielzahl von Recyclingmethoden eingesetzt. Feste Abfälle werden in verschiedene Gruppen eingeteilt, jede mit ihren eigenen Herausforderungen und Möglichkeiten, die in den folgenden Abschnitten dargestellt werden.
Zu den typischen recycelten Baumaterialien gehören Beton, Zement, Ziegel und Asphalt. Beton kann nach dem Zerkleinern als Zuschlagstoff für neuen Beton oder als Straßenbelag wiederverwendet werden. In ähnlicher Weise kann Asphalt zu neuem Asphalt verarbeitet werden.
Die oben genannten Materialien sind alle hart und spröde, so dass typischerweise Backenbrecher für die erste Zerkleinerung eingesetzt werden. RETSCH hat Brecher für Aufgabestückgrößen bis 350 mm im Programm. Tischgeräte wie der BB 50 sind für kleinere Probendurchsätze ausgelegt, während das größte Modell BB 600 bis zu 3,5 t/h verarbeitet. Für die Zerkleinerung von eher klebrigem Material wie Asphalt ist es von Vorteil, die Probe mit flüssigem Stickstoff zu verspröden und einen Brecher mit Fronttür für einen einfachen Zugang zur Mahlkammer zu verwenden. Im Idealfall führt die Vorzerkleinerung zu Partikelgrößen von etwa 3-5 mm, die durch Feinmahlen weiter reduziert werden können. Hier werden in der Regel Kugelmühlen eingesetzt, die einen weiten Bereich von kleinen Probenmengen bis zu etwa 200 g pro Charge abdecken und in der Regel Partikelfeinheiten bis zu 100 µm liefern. Für die klebrige Asphaltprobe wird eine kryogene Mahlung empfohlen, um Anbackungen zu vermeiden.
Eine gute Alternative zu Kugelmühlen sind Scheibenschwingmühlen wie die RS 200 (Link) oder RS 300. (Link) Diese Mühlen erzeugen sehr feine Partikel in kürzester Zeit.
Dämmstoffe sind in der Regel nicht so hart und spröde wie die zuvor genannten Materialien. Hier können Schneidmühlen in Kombination mit Kugelmühlen eingesetzt werden, um solche Proben vorzuschneiden und zu pulverisieren. Siehe Glaswolle unter Abschnitt „Glas“.
Recyceltes Holz kann zu einer Vielzahl von Produkten verarbeitet werden, z.B. zu Spanplatten, Tiereinstreu, Mulch für die Landschaftsgestaltung, Biokraftstoff und sogar zu neuen Möbeln oder Baumaterialien. Größere Holzstücke, wie z.B. Reste von Baumaterial oder Möbeln, lassen sich in einer Schneidmühle wie der SM 300 leicht zuschneiden. Die Aufgabekorngröße beträgt 60 x 80 mm und mit dank des langen Aufgabetrichter können die Retsch Schneidmühlen auch längliche Holzstücke verarbeiten. Die Verwendung eines optionalen Zyklons ermöglicht ein schnelles und staubfreies Arbeiten. Selbst leichtes Material wie Baumrinde kann effizient zu einem feinen Pulver zerkleinert werden. Je nach Form und Materialbeschaffenheit wird pro 100 g Probenmaterial etwa 1 Minute benötigt. Die physikalischen Eigenschaften der Probe bestimmen auch den Einsatz des am besten geeigneten Rotors. Für flache Stücke oder kleine Zweige ist ein Parallelschnittrotor am besten geeignet. Für härtere und blockartige Proben wird der robustere 6-Scheiben Rotor empfohlen. Es muss darauf geachtet werden, dass alle Metallteile, wie z.B. Nägel, vor der Zerkleinerung aus der Probe entfernt werden, um Schäden an der Schneidmühle zu vermeiden. Das Ergebnis der Zerkleinerung von Holz mit einer Schneidmühle sind Fasern von ca. 5 bis 15 mm Länge, eine ideale Größe für die weitere Zerkleinerung entweder in einer Kugelmühle oder in der Ultra-Zentrifugalmühle ZM 300. Bei Verwendung des ZM 300 für die Feinvermahlung von Holz sollte die Probe mit mäßiger Geschwindigkeit zugeführt werden, um Erwärmungseffekte zu vermeiden. Die Verwendung von Distanzsieben verstärkt den Effekt der geringen Erwärmung. Die Zyklontechnologie kann auch für die Zerkleinerung bei niedrigen Temperaturen, hoher Geschwindigkeit und geringem Reinigungsbedarf eingesetzt werden. Typischerweise können 100 g Probe in wenigen Minuten auf Partikelgrößen von etwa 200 µm zerkleinert werden. Kleinere Probenmengen passen optional in Kugelmühlen, wo noch kleinere Partikelgrößen erzielt werden können.
Es gibt zwei Hauptkategorien von Metallen, die recycelt werden: Eisenmetalle, die Eisen und Stahl enthalten, und Nichteisenmetalle, die Aluminium, Kupfer, Blei, Zink und Zinn sowie Edelmetalle wie Gold und Silber enthalten. Das Mahlen und Zerkleinern von Metallproben kann aufgrund ihrer hohen Duktilität und Abriebeigenschaften eine Herausforderung darstellen - das Risiko, eine Mühle zu beschädigen, muss bedacht werden. Normalerweise ist das Schmelzen die gängigste Methode für das Recycling von Metallen, aber manchmal ist eine mechanische Zerkleinerung erforderlich oder die bessere Wahl. Zum Zerkleinern von Materialien, die aus dünner Folie bestehen, wie z. B. Zinn oder Aluminiumdosen, ist eine Schneidmühle wie die SM 300 geeignet. Üblicherweise werden Bodensiebe mit Öffnungen von 4 bis 20 mm verwendet. Die entstehenden Flocken haben eine Korngröße von etwa 5 mm. Vorteilhaft hat sich der Einsatz eines 6-Scheiben Rotors erwiesen, welcher langlebiger als ein Parallelschnitt-Rotor ist.
Harte und spröde Materialien wie Metalllegierungen, Wolframkarbid oder spröde Mischungen verschiedener metallischer Elemente werden in einem Backenbrecher vorzerkleinert, wobei sich das Modell BB 500 besonders eignet. Eine feinere Zerkleinerung kann in einer Schlagkreuzmühle SK 300 oder einer Scheibenschwingmühle RS 200 erfolgen, wo Mahlgrade unter 200 µm erzielt werden können. Da diese Proben jedoch in der Regel stark abrasiv sind, führt dies auch zu Abrieb an den eingesetzten Maschinen.
Die Wiederverwendung von überschüssigen Metallpulvern aus additiven Fertigungsprozessen ist ein Bereich, in dem RETSCH Siebmaschinen einen Beitrag zum Recyclingprozess leisten. Siebmaschinen wie die Vibrations-Siebmaschine AS 200 Basic (Link) werden eingesetzt, um Metallpulverpartikel, die nach dem 3D-Druckprozess übrigbleiben, in Fraktionen zu trennen. Die Fraktion mit den feinen Partikeln kann für den nächsten Druckprozess wiederverwendet werden. RETSCH bietet auch Maschinen wie den leistungsstarken Backenbrecher BB 500 an, der sich für die Zerkleinerung von fehlerhaften Grünlingen oder harten und spröden Angussteilen aus dem Metallspritzguss eignet. Das gewonnene Pulver wird dann wieder dem Produktionsprozess zugeführt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Metallrecyclings ist die Wiederverwendung von Eisenschlacken, die als Abfallprodukt bei der Stahlerzeugung anfallen. Schlacken können als Baumaterialien wiederverwendet werden, insbesondere bei der Betonherstellung, um den Klinker- oder Zementanteil zu verringern. Eine weitere Möglichkeit ist die Wiederverwendung als Düngemittel. Schlacken lassen sich am besten in Backenbrechern zerkleinern und dann in Kugelmühlen oder Scheibenschwingmühlen pulverisieren, ähnlich wie bei den Baustoffen.
Glas ist ein hartes und sprödes Material und wird daher am besten in einem Backenbrecher oder der Hammermühle HM 200 zerkleinert. Die HM 200 hat den Vorteil, dass Glasflaschen nicht vorzerkleinert werden müssen, wenn sie in die Maschine passen. In einem Backenbrecher können intakte Glasflaschen einfach oberhalb der engsten Stelle der beiden Brechbacken rollen statt in den Spalt gezogen zu werden. Der HM 200 kann z.B. 6 kg Probe in nur 1,5 min zu 2 mm großen Partikeln zerkleinern. Die anschließende Zerkleinerung erfolgt am besten in einer Kugelmühle. Für kleine Probenmengen werden Schwingmühlen wie die MM 400 eingesetzt. Mit der Planeten-Kugelmühle PM 400 können 4 Proben von je bis zu 220 ml gleichzeitig pulverisiert werden. In der Regel werden sehr feine Partikel unter 30 µm in etwa 10 Minuten gewonnen. Um eine Kontamination der Probe mit metallischen Elementen zu vermeiden, sollten Mahlbecher und Zubehör sorgfältig ausgewählt werden. Sowohl die MM 400 als auch die PM 400 können mit Mahlbechern aus Achat, einem natürlichen Siliziumdioxid, ausgestattet werden, damit das Material nicht mit anderen Elementen verunreinigt wird. Für größere Probenmengen bis zu 2 kg ist die Trommelmühle TM 300 geeignet. Sie erreicht auch sehr feine Partikelgrößen, allerdings werden für eine so große Probenmenge in der Regel 1 bis 3 Stunden benötigt. Ein Spezialfall ist das Recycling von Dämmstoffen wie Glaswolle. Hier sollte eine Schneidmühle SM 300 (Link) zur Vorzerkleinerung der Probe vor einer Kugelmühle zur Pulverisierung eingesetzt werden.
Die Schneidmühle SM 300 ist die Mühle der Wahl zum Vorzerkleinern von weichem Probenmaterial. Typisch für diese Anwendung sind der Parallelschnitt-Rotor und Bodensiebe mit 2 - 6 mm Öffnung. Ein Zyklon hilft, die fluffige Probe aus dem Mahlraum auszutragen. Je nach Material, z.B. bei härteren Lederartikeln, kann im Vorzerkleinerungsschritt eine Kryogenevermahlung erforderlich sein. Dabei wird die Probe für einige Minuten in flüssigen Stickstoff getaucht, um sie zu verspröden. Bei der Kryogenvermahlung ist es besser, den robusteren 6-Scheiben Rotor zu verwenden.
Die Feinvermahlung erfolgt entweder in einer Kugelmühle oder in der Ultra-Zentrifugalmühle ZM 300. Das Verspröden der vorgeschnittenen faserigen Proben kann helfen, fein gemahlene Partikel zu erhalten. Da die Fasern die niedrigen Temperaturen nicht halten und sich schnell erwärmen, ist das Mischen mit Trockeneis hier besser geeignet als die Verwendung von flüssigem Stickstoff. Dazu werden die Fasern im Verhältnis 1:2 mit Trockeneisschnee gemischt und das gesamte Gemisch in die ZM 300 gegeben, die in der Regel mit einem 0,5 mm Ringsieb ausgestattet ist und mit 18000 U/min betrieben wird. Für die kryogene Vermahlung sollte ein Zyklon verwendet werden. Eine weitere Möglichkeit, sehr feine Partikel von Textilien zu erhalten, ist die Verwendung der CryoMill oder der MM 500 control. Die MM 500 control bietet größere Mahlbecher als die CryoMill und zwei Mahlstationen. Beide Mühlen verspröden die Probe, indem sie flüssigen Stickstoff zur Kühlung verwenden. Die Probe wird dann in ca. 10 Zyklen von ca. 1 min bei 30 Hz mit 1 min Abkühlpausen gemahlen.
Zunächst werden die Batterien sicher entladen, um jegliche Restladung zu beseitigen. Dann werden sie zerlegt und geschreddert. Der Schritt des mechanischen Recyclings hilft, die verschiedenen Komponenten zu trennen. Das Ergebnis dieses ersten Batterierecyclingschrittes sind mehrere Fraktionen von Leichtstoffen, Metallen, Polymeren, Elektrolyt und Schwarzmasse, die die wertvollen Metalle enthält. Die Schneidmühle SM 300 und die Ultra-Zentrifugalmühle ZM 300 werden für die Zerkleinerung z.B. der Leichtstofffraktion zu kleinen Partikeln eingesetzt und Siebmaschinen werden verwendet, um z.B. die Schwarzmasse von den gemahlenen Elektroden zu trennen. Auch kryogene Vermahlungen in Kugelmühlen (oder auch bei Raumtemperatur) werden üblicherweise eingesetzt, um Recyclingmaterialfraktionen zu zerkleinern und für die Materialanalyse vorzubereiten.
Elektroschrott ist eine wertvolle Ressource, da es in der Regel einen viel höheren Anteil an Edelmetallen enthält als die gleiche Menge an Erzen. Für die Materialanalyse kann der Elektroschrott in den meisten Fällen in einer Schneidmühle vorzerkleinert werden. Die leistungsstarke SM 300 ermöglicht die Zerkleinerung von harten und massiven elektrischen Bauteilen wie z.B. Computerplatinen. Je nach Aufgabegröße ist eine manuelle Vorzerkleinerung erforderlich, damit die Proben der Mühle zugeführt werden können. Bei zähen Proben ist der Einsatz des 6-Scheiben Rotors mit robusten Schneidplatten von Vorteil. Üblicherweise wird ein 6 oder 8 mm Bodensieb verwendet, um 5 mm große Partikel zu erhalten. Für die anschließende Feinvermahlung wird meist eine ZM 300 oder eine RS 200 eingesetzt. Die Versprödung mit Trockeneis kann vorteilhaft sein, um die Proben in der ZM 300 auf etwa 0,5 mm große Partikel zu pulverisieren. Proben mit größeren Metallanteilen werden besser in der RS 200 oder der größeren RS 300 gemahlen, da sie für dieses abrasive Material besser geeignet sind als die ZM 300. Beim Vermahlen von metallischen Produkten ist es wichtig zu wissen, dass Metallteile nicht durch Schlagkräfte pulverisiert werden können. Wenn sie duktil sind, werden sie im RS oder im Kugelmahlverfahren plattgedrückt.
RETSCH bietet ein umfassendes Geräteportfolio für Recyclingprozesse - von der Qualitätskontrolle und Probenvorbereitung bis hin zu innovativen mechanochemischen Methoden. Ob Vorzerkleinerung, Siebung, Pelletierung oder der Einsatz von Kugelmühlen für nachhaltige Recyclinglösungen: Wir haben die passenden Instrumente für Ihre Anforderungen.
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Große Papierproben sollten in einer Schneidmühle wie der SM 100 vorzerkleinert werden. Hier sind ein 2 oder 4 mm Bodensieb und der Parallelschnittrotor am besten geeignet. Der Einsatz des Zyklons hilft, das leichte Probenmaterial aus dem Mahlraum auszutragen. Die Mahldauern sind bei dieser Art von Material sehr kurz. Die Feinvermahlung kann anschließend mit der Ultra-Zentrifugalmühle ZM 300 oder in einer Kugelmühle durchgeführt werden. Die ZM 300 kann mit einem 0,5 mm Ringsieb und einem Zyklon ausgestattet werden, um Partikel von ca. 0,5 mm Größe zu erzeugen. Wenn kleinere Partikel < 100 µm benötigt werden, ist der Einsatz einer Kugelmühle von Vorteil. Für kleine Probenmengen bis zu 40 ml wird die Schwingmühle MM 400 eingesetzt. Mit dieser wird die Probe in der Regel innerhalb von 3-5 min pulverisiert. Bei größeren Probenmengen kann z.B. die Planeten-Kugelmühle PM 400 4 x 220 ml Probe in einem Batch zerkleinern. Für diese Probenmenge ist ca. 1 h bei moderater Drehzahl zu erwarten, um die Probe nicht zu verbrennen.
Bioorganische Abfälle wie Gartenabfälle oder Speisereste sind sehr häufig und heterogen. Sie können in Rotormühlen viel einfacher gemahlen werden, wenn sie getrocknet sind, um Verstopfungen der Bodensiebe und Verklebungen zu vermeiden. Getrockneter Klärschlamm wird üblicherweise in einer Schneidmühle auf ca. 2 mm gemahlen, hier ist das Basismodell SM 100 eine gute Wahl. Etwa 100 g Probe benötigen - je nach Probenbeschaffenheit wie Aufgabegröße und Restfeuchte - zwischen 2-4 min. Gartenabfälle mit Zweigen und anderen zähen Pflanzenresten müssen in der SM 200 oder in der starken SM 300 mit höherer Drehzahl und dem robusten 6-Scheiben Rotor vorzerkleinert werden. Die Feinvermahlung kann in Planetenkugelmühlen wie der PM 200 oder der Ultra-Zentrifugalmühle ZM 300 erfolgen, je nach gewünschtem Probendurchsatz und Endfeinheit. Auch Lebensmittelreste wie Orangenschalen müssen vor der Vermahlung in einer Rotormühle getrocknet werden. Größere Probenmengen, wie 1 kg können in der Rotorschlagmühle SR 300 verarbeitet werden. Da diese Proben dazu neigen, sich während der Vermahlung zu erwärmen, ist eine langsame Zuführung erforderlich, und der Einsatz des Distanzrotors ist von Vorteil. Für die 1 kg Probe werden bei Verwendung eines 1,5 mm Bodensiebes etwa 25 min benötigt.
Kunststoffabfälle setzen sich häufig aus verschiedenen Komponenten zusammen und müssen vor der Analytik oder Weiterverarbeitung homogenisiert werden. Da sie duktil sind, wird für die Zerkleinerung ein Schneid- oder Schermechanismus benötigt und zumindest für die Feinzerkleinerung meist eine kryogene Vermahlung eingesetzt. Abhängig von den Probeneigenschaften können Retsch Schneidmühlen oder die Hammermühle HM 200 für die Vorzerkleinerung eingesetzt werden. So werden z.B. PET-Flaschen oder Mischpolymerproben inklusive Folien am besten in der SM 300 vorzerkleinert. Um den Probenaustrag aus der Mahlkammer zu erhöhen, empfiehlt sich der Einsatz des Zyklons. Für diese Proben kann der V-Rotor verwendet werden, um Partikel von etwa 2 mm zu erzeugen. Bei dünnen Kunststoffen kann ein manuelles Vorschneiden, ohne Verspröden, erforderlich sein. Im Gegensatz dazu müssen duktilere Proben wie Autoreifen oder Harze bereits für den Vorzerkleinerungsschritt in Schneidmühlen in flüssigem Stickstoff versprödet werden. Hier ist der Einsatz des robusten 6-Scheiben Rotors von Vorteil, um Verschleiß zu vermeiden. Für die Vorzerkleinerung von harten Kunststoffen wie Spielzeug kommt die robuste Hammermühle HM 200 zum Einsatz, hier erfolgt die Zerkleinerung auch bei größeren Probenmengen sehr schnell. Die vorzerkleinerten Proben können entweder in einer Kugelmühle wie der CryoMill oder der MM 500 control oder in der Retsch ZM 300 weitervermahlen werden. Auch Polymerpellets, die normalerweise klein genug sind, können mit diesen Mühlen direkt pulverisiert werden. Bei diesen beiden Kugelmühlenmodellen wird die Probe ständig indirekt mit flüssigem Stickstoff versprödet, um sie während des gesamten Mahlvorgangs kühl genug zu halten. Das Probenvolumen in dieser Kugelmühle ist mit bis zu 10 g eher gering, aber es können Feinheiten unter 300 µm erreicht werden. Für größere Probenmengen wird die ZM 300 eingesetzt. Hier wird die Probe vor dem Mahlvorgang zur Versprödung mit Trockeneis gemischt. Empfohlen wird die Verwendung von Distanzsieben, die nicht feiner als 0,5 mm sind, sowie die Verwendung des Zyklons, um die Temperatur niedrig zu halten.
Bergbauabfälle sind in der Regel hart und spröde, daher sind Backenbrecher das beste Instrument zur Zerkleinerung von Erzrückständen. Der BB 500 beispielsweise ist in der Lage, 8 kg Golderz in etwa 2,5 Minuten auf 5 mm große Partikel zu zerkleinern. Für die Feinzerkleinerung von Bergbauproben werden Scheibenschwingmühlen bevorzugt. Die RS 200 mahlt effizient bis zu 250 ml Proben in nur wenigen Minuten, während die RS 300 geeignet ist, bis zu 2 l Proben in einem Batch zu mahlen. Die typische Feinheit der Erze liegt unter 100 µm und eignet sich somit zur Vorbereitung von Proben für die XRF-Analyse.
Pharmazeutische Produkte werden nur selten recycelt, aber im Hinblick auf die Abfallbewirtschaftung ist das Wissen über ihre Inhaltsstoffe entscheidend, um Umweltverschmutzung zu vermeiden. Pharmazeutische Produkte wie Pillen und Tabletten werden normalerweise pulverisiert, um ihre Zusammensetzung zu kontrollieren. ZM 300 oder GM 200 sind geeignete Mühlen für diesen Zweck. Bei der GM 200 wird empfohlen, mit einer Vorzerkleinerung zu beginnen, bei der das Messer in umgekehrter Drehrichtung eingesetzt wird, damit die Probe von der stumpfen Seite des Messers getroffen wird und der Verschleiß verringert wird. Die ZM 300 ist in der Lage, trockene Pillen bis zu einer Feinheit von ca. 10 µm zu zerkleinern, wobei ein zweistufiger Prozess angewandt wird: Zuerst wird ein Sieb mit einer Maschenweite von ca. 2 mm verwendet, dann wird die Probe im zweiten Schritt mit der kleinsten Maschenweite von 0,08 mm gemahlen. Sobald die Pillen eine flüssige Füllung haben, wird eine kryogene Vermahlung entweder in der CryoMill oder in einer anderen Kugelmühle empfohlen.
Die Unterscheidung zwischen verschiedenen keramischen Werkstoffen für die Wiederverwendung ist von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen und die Vermeidung von Umweltschäden. Die Rückgewinnung von wertvollen Metallen wie Platin und Palladium aus verbrauchten Katalysatoren unterstützt nicht nur die wirtschaftliche Nachhaltigkeit, sondern verringert auch den Bedarf an Bergbauaktivitäten. Keramische Scherben oder fehlgeformte Teile stellen eine einzigartige Gelegenheit für Recycling und Ressourceneffizienz in der keramischen Industrie dar. Diese Materialien können zerkleinert und für die Herstellung neuer Keramikartikel wiederverwendet werden, wodurch der Abfall und der Bedarf an neuen Rohstoffen erheblich reduziert werden. Die Vorzerkleinerung von keramischem Material ist in Retsch Backenbrechern problemlos möglich. Je nach Aufgabegröße und Probendurchsatz kann das am besten geeignetes Modell ausgewählt werden. Die Feinvermahlung erfolgt dann in einer Kugelmühle für kleinere Probenmengen, wie der MM 400. Für größere Probenmengen kann die Scheibenmühle DM 200 oder die Scheibenschwingmühle RS 300 eingesetzt werden. Mit dieser Kombination aus Vorzerkleinerung und Pulverisierung können bis zu 3 kg Probenmaterial in etwa 30 Minuten auf etwa 100 µm große Partikel zerkleinert werden. Für härtere Proben arbeiten z.B. der Backenbrecher, die Kugelmühlen und die RS 300 mit Hartmetallzubehör.
Unter Bodensanierung versteht man den Prozess der Reinigung, Entfernung oder Neutralisierung von Schadstoffen aus dem Boden, um ihn wieder in einen sicheren und nutzbaren Zustand zu versetzen. Gängige Techniken sind die Bioreinigung (Mikroorganismen oder Pflanzen zum Abbau oder zur Absorption von Schadstoffen), die physikalische Sanierung (z. B. Bodenwäsche), die chemische Sanierung (chemische Reaktionen zur Neutralisierung von Schadstoffen) oder die thermische Sanierung (Anwendung von Wärme zur Entfernung von Schadstoffen). Die Bodenproben müssen vor und nach der Sanierung zerkleinert und auf ihre Schadstoffbelastung analysiert werden, um den Erfolg der Sanierungsmaßnahmen zu überprüfen. Dazu können Kugelmühlen wie die Planeten-Kugelmühle PM 400 oder die Schwingmühlr MM 400 eingesetzt werden. In der PM 400 werden z.B. 400 g feuchte Bodenprobe innerhalb von 10 min in 4 x 500 ml Mahlbechern homogenisiert. Kleine Steine sind bei diesem Verfahren kein Problem. Kleine Probengrößen bis zu 2 x 20 ml werden in der MM 400 besser homogenisiert. Enthält die Probe keine Steine, ist die MM 400 zusammen mit dem Adapter für konische Zentrifugalröhrcheb, der die Verarbeitung von 8 Proben in einem Batch ermöglicht, eine geeignete Methode, um 8 Proben bis zu 50 g in wenigen Minuten zu 150 µm großen Partikeln zu zerkleinern. Für größere Probenmengen ist die Schlagrotormühle SR 300 eine geeignete Lösung. Hier sollte der 180°-Mahleinsatz verwendet werden, wenn die Probe Steine enthält. Etwa 2 kg können in ca. 3-5 Minuten auf weniger als 1 mm große Partikel zerkleinert werden. Eine weitere geeignete Mühle für Bodenproben mit hohem Steingehalt ist der Backenbrecher BB 50, der ebenfalls in der Lage ist, Bodenproben auf Partikel unter 1 mm zu zerkleinern.
„Sekundärbrennstoffe“ oder „Ersatzbrennstoffe“ (RDF) sind energiereiche Brennstoffe, die aus verschiedenen Arten von Abfällen gewonnen werden, die sonst auf Deponien landen würden, z.B. Industrieabfälle, Siedlungsabfälle, Biomasseabfälle und nicht wiederverwertbare Kunststoffabfälle. Brennbare Ersatzbrennstoffe können zur Beheizung von Zementöfen oder in Kraftwerken als Ersatz für herkömmliche fossile Brennstoffe verwendet werden. Um den Halogengehalt, den Wassergehalt, den Aschegehalt und den Heizwert von Ersatzbrennstoffen zu analysieren, müssen diese heterogenen Materialmischungen zerkleinert werden. Für die erste Zerkleinerungsstufe wird in der Regel eine Schneidmühle benötigt. Hier kommt je nach Probenzusammensetzung der 6-Scheiben Rotor zum Einsatz, wenn zäheres Probenmaterial wie Holz oder Hartkunststoff zerkleinert werden muss. Handelt es sich bei der Probe eher um Folie, Papier und Textilien, kann der V-Rotor eingesetzt werden. Da es sich bei Sekundärbrennstoffen in der Regel um leichte Materialien handelt, ist in beiden Fällen der Einsatz der Zykloneinheit von Vorteil, um den Probenaustrag aus der Mahlkammer zu verbessern und eine Erwärmung des Materials zu vermeiden. In einer Feinvermahlung wird entweder die ZM 300 für größere Probenmengen bis zu mehreren 100 g oder die CryoMill für kleine Probenmengen bis zu 5 g eingesetzt. In der Regel können mit der CryoMill feinere Partikel als mit der ZM 300 gewonnen werden. Ringsiebe, die feiner als 0,75 mm sind, sollten für solche Proben nicht verwendet werden, da es zu Verstopfungen kommen kann. Eine kryogene Vermahlung - also das Mischen der Probe mit Trockeneis vor der Vermahlung in der ZM 300 - ist in diesem Fall unerlässlich. Auch hier ist der Einsatz des Zyklons empfehlenswert.
Beim Recycling geht es häufig um das Sammeln, Sortieren und Verarbeiten von Materialien. Siebmaschinen, die Partikel nach Größe trennen, spielen in diesem Prozess eine entscheidende Rolle. Sie werden eingesetzt zum:
Die Wahl einer Siebmaschine hängt von den Materialien und den gewünschten Ergebnissen ab und verbessert die Effizienz und Effektivität von Recyclingprozessen.
Die Fraktionierung von beispielsweise 60 g Kunststoffpartikeln kann mit der AS 200 control in etwa 5 Minuten durchgeführt werden. Es wurden Siebe mit den Maschenweiten 6 mm / 4,5 mm / 2,5 mm und 2 mm verwendet. Die Amplitude wurde auf 1,3 mm mit Intervallen von 10 s eingestellt.
Bei länglichen Proben wie Holzspänen ist die AS 400 control von Vorteil, da die horizontale Bewegung der Maschine verhindert, dass sich die Holzspäne aufrichten und in Längsrichtung das Sieb passieren. Innerhalb von 4 Minuten wurde 1 kg Probe mit Hilfe der Siebe 16 mm, 8 mm und 4 mm fraktioniert.
Die Nasssiebung, z. B. von Bodenproben, ist mit der AS 200 control einfach durchzuführen. Es wurden Testsiebe mit den Maschenweiten 0,063 mm / 0,25 mm / 0,5 mm / 1 mm / 4 mm und 8 mm verwendet.
Für die Qualitätskontrolle nach der Probenvorbereitung und Homogenisierung sind die AS 200 control oder die AS 200 jet die bevorzugten Geräte, da sie für kleinere Probenvolumina ideal sind und feine Fraktionen leicht getrennt werden können.
Feste, hochwertige Pellets sind eine wichtige Voraussetzung für eine zuverlässige und aussagekräftige RFA-Analyse. Mit der PP 40 (Link) bietet RETSCH eine Presse, die stabile Pellets mit glatter Oberfläche produziert. Die PP 40 verfügt über eine individuelle Druckkraftregulierung im Bereich von 0 bis 40 t. Die PP 40 verbindet den Vorteil eines kleinen Tischmodells mit hohen Presskräften, die automatisch in bis zu drei Stufen aufgebaut werden und dafür sorgen, dass auch schwierige Materialien perfekt gepresst werden. So erweist es sich zum Beispiel als vorteilhaft für die Pelletstabilität, wenn Kräfte wie 10 t, 20 t und 30 t in drei aufeinander folgenden Schritten von jeweils 20 Sekunden Haltezeit programmiert werden. Die Partikel bekommen die Zeit, sich zu setzen, was die Stabilität erhöht. Für weitere Stabilität können die Pellets in Aluminiumbecher gepresst werden. Wenn das nicht ausreicht, ist das Mischen des Probenmaterials mit einem Bindemittel wie Licowax eine gute Methode, um selbst die schwierigsten Proben wie Metallpulver zu stabilisieren. Etwa 10-15 g Probe werden mit 2 g Licowax gemischt und in drei Schritten wie oben beschrieben gepresst. Für das Mischen ist die MM 400 (Link) eine gute Lösung. Diese Mühle kann mit einem Adapter ausgestattet werden, der 8 konische Zentrifugenröhrchen aufnehmen kann. Die Proben werden alle automatisch, gleichmäßig und reproduzierbar gemischt.
Holz
Zellulose
Schlacke
Metallgranulat mit Licowax
Die Erforschung von Recyclingverfahren ist ein vielversprechender Bereich, um zu neuen Materialien wie neuen APIs, neuen (biobasierten) Polymeren oder neuen Düngemitteln zu gelangen, die besser und weniger umweltschädlich sind als herkömmliche oder neue Möglichkeiten eröffnen. Neue Materialien, z.B. Filter für die Wasserreinigung von Ölrückständen, werden derzeit untersucht. Retsch Mühlen im Allgemeinen und Kugelmühlen im Besonderen, z.B. in der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung oder bei mechanochemischen Anwendungen, tragen zu diesen neuen Möglichkeiten bei. Bei der Zersetzung von Polymeren entstehen in Kugelmühlen weniger Nebenprodukte als bei der Pyrolyse, und sie verbraucht viel weniger Energie. Es gibt viele anspruchsvolle Projekte in der Forschung und Entwicklung, bei denen Retsch Mühlen zum Einsatz kommen, von denen hier nur einige wenige erwähnt werden.
RETSCH bietet ein umfassendes Geräteportfolio für Recyclingprozesse - von der Qualitätskontrolle und Probenvorbereitung bis hin zu innovativen mechanochemischen Methoden. Ob Vorzerkleinerung, Siebung, Pelletierung oder der Einsatz von Kugelmühlen für nachhaltige Recyclinglösungen: Wir haben die passenden Instrumente für Ihre Anforderungen.
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